Dachbox mieten statt kaufen?!

Wenn es mal wieder eine Qual war, alles für den Urlaub in den Kofferraum des eigenen Autos zu quetschen, dann bleiben fürs nächste Mal folgende Optionen: Weniger mitnehmen - lol. Größeres Auto kaufen - €€€. Einen Anhänger anschaffen - Quatsch. Oder es mal mit einer Dachbox versuchen. Den geringsten Aufwand in jeder Hinsicht verursacht sicherlich die Dachbox. Also, fix ein paar hundert Euro in die Hand nehmen, eine besorgen und alles ist gut. Nun ja, eine kleine Investition ist das ja schon. Und wohin eigentlich mit dem Ungetüm, wenn der Urlaub vorbei ist? Diese und weitere Fragen sollte man sich besser vorher stellen.

Für alle, die sich vielleicht in einer solchen Situation befinden oder aus anderen Gründen über das Mieten einer Dachbox nachdenken, habe ich es einfach mal ausprobiert. 

Ablauf zur Anmietung und Hinweise allgemein:

1. Online nach Anbieter in der Nähe suchen - man muss die Box schließlich vorher abholen und nachher wieder zurückbringen, wobei es sogar Anbieter mit Lieferdienst gibt (stark vom Wohnort abhängig)

2. Buchung unter Angabe von persönlichen Daten, Mietzeitraum und Größe der Box wählen (evtl. weitere Optionen)

2. Abholung zu einem bestimmten Termin, Bezahlung, evtl. Kaution fällig, Montage direkt an Ort und Stelle ggf. ohne Hilfe

3. Beladen und nutzen (Urlaub machen o.ä.)

4. Rückgabe mit ggf. Verpflichtung zur vorheriger Reinigung, ggf. Kautionsrückgabe (Ende)

Diese Punkte dürften nicht stark überraschen, sind aber für Erstmieter ggf. doch hilfreich, auch wenn Abweichungen möglich sein können.

In meinem Fall lief es so ab, wie gerade beschrieben, auch wenn keine Kaution fällig war. Ich war positiv von der automatisierten Abholung überrascht - mein Personalausweis und Führerschein wurden per Tablet fotografiert und nach einer digitalen Unterschrift erhielt ich die Schlüssel zur Box sowie der Vorrichtung, in der die Box gelagert wurde. Die Montage musste ich selbst vornehmen und hatte deshalb meine Dachträger schon zu Hause angebracht. Trotz der Größe der Mietbox (ca. 400 Liter) war das Befestigen auf dem Auto nicht sehr schwer. Für Menschen unter 175 cm könnte eine kleine Leiter/ein Tritt aber hilfreich sein - gilt sicherlich für alle Dachboxen. Obwohl die Box in meinem Fall schon einige Mieteinsätze hinter sich hatte, was an den deutlichen Gebrauchsspuren erkennbar war, funktionierte alles einwandfrei und sie leistete gute Dienste während eines Kurzurlaubs. Vor der Rückgabe war laut Vertrag eine Reinigung vorzunehmen und ich wollte diese an einer Tankstelle mit Schaumlanze und Hochdruckreiniger erledigen. Leider war die Schaumdüse auch für die Klarspülung zuständig und das Klarspülwasser völlig unklar. Wie auf dem Foto rechts zu erkennen, ließen sich die Schaumreste nicht ganz abspülen, aber sauber war sie definitiv.

Mein Fazit zur Anmietung / Vor- und Nachteile :

+ deutlich günstiger als Kauf und damit insbesondere bei relativ seltener Verwendung einer Dachbox eine gute Alternative

+ flexibel (man ist nicht auf einen Typ Dachbox festgelegt sondern kann je nach Bedarf eine größere oder kleiner Box wählen)

+ spart Platz im Keller

- Abhol-/Rückgabewege (Anbieternetz noch recht dünn, sodass längere Wege entstehen können > kostet Zeit)

- Spontanität (Anmietung nur mit etwas Glück spontan möglich - besser vorher reservieren, da insbesondere zu Ferienzeiten die Boxen der Anbieter schnell vergeben sein können)

Ich würde definitiv wieder eine Dachbox anmieten, allerdings würde ich bei mehrmaligem Gebrauch im Jahr doch an den Kauf einer eigenen Box denken, wenn der Platz zum lagern kein zu großes Problem ist. Sofern es doch Platzprobleme gibt, kommt noch die Dachtasche/faltbare Dachbox als Alternative in Betracht, die es schon ab 27,50€ bei Amazon gibt - kein Joke, gerade gesehen. Ab 60€ gibt's sogar reichlich Auswahl mit ordentlicher Qualität.